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Wearable Devices für professionelle Anwendungen

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Bereits vor einiger Zeit bloggte Christian über Google Glass und hat einige Aspekte der Datenbrille unter die Lupe genommen. Sein Blogbeitrag ist jetzt knapp zwei Jahre alt und in dieser Zeit hat sich viel im Bereich der Wearables getan. Seit der Vorstellung der neuen Apple Watch ist die Thematik wieder sehr präsent in den Medien. Vorreiter der Smartwatch Technologie ist jedoch ein Unternehmen namens Pebble, das bereits 2011 eine Smartwatch auf den Markt gebracht hat.

Anstatt das Smartphone aus der Tasche zu ziehen, muss man nur auf’s Handgelenk schauen. Der Smartwatch-Träger bekommt einen schnellen Überblick über bevorstehende Termine, kann Nachrichten lesen, Anrufe annehmen und mehr. Manche Firmen haben sich speziell auf Fitness spezialisiert, ihre Uhren bzw. Fitness-Armbänder fungieren als Schrittzähler. Mittels App und Datenbank lässt sich am Ende des Tages nachvollziehen, ob man sein Tagesziel erreicht hat. Der Markt für diese Consumer-Geräte ist breit gefächert. Neben spezialisierten Anbietern wie unserem Kunden Fitbit sind auch große Sportfirmen, Software-Anbieter und No-Name-Hersteller vertreten.

Zunehmend interessant für Wearable-Applikationen wird auch der B2B-Bereich, also der Einsatz von Wearables in Unternehmen. Die Universität Bremen entwickelt unter dem Namen ‘wearIT@work‘ eine Reihe von Geräten, die die Arbeitsprozesse optimieren sollen. Ursprünglicher Impulsgeber waren die Erfahrungen bei der Wartung der Kräne im Stahlwerk Bremen. Dafür wurde der Datenhandschuh ‘Glovenet’ entwickelt. Ausgestattet mit einem RFID-Scanner lokalisiert der Handschuh seine eigene Position (und damit die des Arbeiters) anhand der Chips, die an den Kränen angebracht sind. Der Arbeiter ist neben dem Handschuh noch mit einem Minicomputer und einer Datenbrille ausgestattet. Durch die genaue Standortbestimmung können dem Arbeiter automatisch die benötigten Daten auf die Brille projiziert werden. Dies spart Zeit und ermöglicht freie Hände zum Arbeiten in der Höhe sowie gleichzeitig das Erstellen eines Fehlerprotokolls.

Auch die Feuerwehr sieht großes Potential bei Wearables. Bei Einsätzen ist seit Jahren das Problem, dass die Kommunikation zwischen Einsatzleiter und den Feuerwehrmännern in der Brandzone kaum möglich ist. Mit integrierten Chips in den Schutzanzügen lässt sich die Bewegung der Feuerwehrleute verfolgen und überwachen. In Paris wird diese Technik zusätzlich mit Handschuhen, die eine Kommunikation durch Handzeichen ermöglichen, schon in der Praxis erprobt. Einen Schritt weiter geht ein anderes Unternehmen, das Geräte für die Überwachung des menschlichen Körper entwickelt. Anstatt Geräte oder Chips am Körper zu tragen, wird eine Art Tablette geschluckt. Sie überwacht die Vitalfunktionen mittels eines eingebauten Temperatursensors und sendet die Daten an einen PC. In Australien wurde diese Methode bereits ausprobiert und für sinnvoll empfunden.

In Schweden gibt es Forscher, die einen dritten Weg wählen. Anstatt den Chip an einem Armband zu tragen oder zu schlucken, wird deren Chip zwischen Daumen und Zeigefinger unter die Haut implantiert. In Zukunft können Unternehmen darauf verzichten, ihren Mitarbeitern Schlüssel und Passwörter auszuhändigen. Mit seinem Implantat kann der Mitarbeiter am Morgen die Tür öffnen, seinen Arbeitsbeginn dokumentieren, den Kopierer aktivieren und mittags in der Kantine damit bezahlen. Auf Firmeneigentum kann nur derjenige zugreifen, der solch einen Chip besitzt – bis die Chips gefälscht werden und diese dann aufwendig aktualisiert werden müssen. Chips zu implantieren, wirft auch viele rechtliche Fragen auf. Kann man das Einverständnis zur Implantation als Voraussetzung zur Einstellung machen, ohne wegen Diskriminierung verklagt zu werden? Und wenn ein Mitarbeiter entlassen wird, muss er dann zustimmen, dass ihm der Chip wieder entfernt wird? Oder wird der Chip einfach ungültig gemacht?

Für mich stellt sich die Frage, wo in Zukunft die Grenze zwischen Effektivität und Überwachung gezogen wird. Wollen wir wirklich unseren Arbeitgebern gestatten, etwas in unsere Körper zu implantieren, nur damit er die Schlüssel- und Passwörterverwaltung einspart? Fest steht indes aber: Der Fortschritt geht weiter und die smarten Geräte bzw. Chips vereinfachen nicht nur das Leben der Endverbraucher, sondern bergen auch riesiges Potenzial für professionelle Anwendungen. Durch den Einsatz von Wearables können unzweifelhaft Leben gerettet und Arbeitsprozesse vereinfacht werden. Ich bin sehr gespannt, wie die Entwicklung weitergehen wird.


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